Katholische Hochschule Freiburg, Deutschland, 4.10. – 6.10.2024
für die IAAP/Katholische Hochschule Freiburg Joint Conference
in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP) und dem
Internationalen Netzwerk für Forschung und Entwicklung in Analytischer Psychologie (INFAP3).
Wir laden ein, Vorschläge für unsere Konferenz einzureichen, die sich auf das Thema der Un-
tersuchung von Transformationsprozessen in der Psychotherapie und in anderen Bereichen,
z.B. spirituellen Traditionen, konzentriert.
Jung begann seinen eigenen Ansatz für die psychodynamische Psychotherapie mit der Idee (in
seiner Veröffentlichung "Wandlungen und Symbole der Libido" von 1912, in der der Begriff
"Wandlung"/Transformation hervorgehoben wird), dass es einen universellen Prozess gibt der
Transformation der Persönlichkeit gibt. Seitdem herrscht in der analytischen Psychologie die
Vorstellung vor, dass der Prozess der Psychotherapie von inneren Kräften (z.B. der transzen-
denten Funktion, dem Archetyp des Selbst) gesteuert wird, die in der therapeutischen Begeg-
nung aktiviert werden. Es gibt auch die Vorstellung, dass dieser Prozess eine universelle Form
hat und entsprechend abgebildet werden kann. Momente der Veränderung oder Wendepunkte
im Therapieverlauf werden durch das Auftauchen von archetypischen Mustern oder Symbolen
begünstigt. Dieser Prozess wird Individuationsprozess genannt, und seine allgemeine Form und
seine Stadien sind in Jungs Werken detailliert beschrieben worden. Dieser Prozess bildet den
Kern der Jung'schen Psychologie und ist auch heute noch das Herzstück der analytischen Psy-
chologie. Der Versuch, diesen Prozess in seiner universellen Form abzubilden, ist der Grund
für Jungs Interesse an der Alchemie, der Mythologie (die Heldenreise) und den spirituellen
Traditionen, denn in all diesen Bereichen lassen sich Spuren dieses Prozesses finden. In Veröf-
fentlichungen aus dem Bereich der analytischen Psychologie und in einer Vielzahl von Fallbe-
schreibungen ist dieser Prozess immer wieder beschrieben worden. Trotz der herausragenden
Bedeutung für die analytische Psychologie gibt es jedoch nur wenige Versuche, diesen Prozess
systematisch und nach den Regeln der wissenschaftlichen Forschung zu untersuchen. Ziel der
geplanten Tagung ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenzubringen, die
Forschungsdesigns und -ansätze zur systematischen Untersuchung dieses Prozesses entwickelt
haben, um zu einem Fortschritt in der theoretischen Beschreibung sowie der empirischen Fun-
dierung dieses Prozesses beizutragen.
Ein wesentliches Ziel der geplanten Konferenz ist es, Forschern ein Forum zu bieten, in dem
sie sich darüber austauschen können, wie sie die Untersuchung des Transformationsprozesses
in verschiedenen Bereichen angehen und ihre Ergebnisse präsentieren können. Dieses Forum
ist nicht auf die Analytische Psychologie beschränkt, sondern wird auch andere Disziplinen einbeziehen,
insbesondere die psychodynamischen Psychotherapien und die allgemeine Psychotherapieprozessforschung.
Mögliche Untersuchungsfelder: die therapeutische Beziehung,
Träume und Traumserien in Psychotherapien, typische Prozessmuster in Sandspieltherapiebildern, Kunsttherapien,
Zusammenhänge zwischen psychodynamischen Komplexen und Symbolen,
der Einsatz von Halluzinogenen in der Psychotherapie, und die Zusammenhänge all dieser
Muster und Prozesse mit dem Psychotherapieergebnis; Transformationsprozesse in spirituellen
Traditionen, z.B. die Übungen des Ignatius von Loyola, der buddhistische Weg etc.
Wir sind besonders daran interessiert, Vorschläge zu erhalten, die das Thema auf der Grundlage
systematischer Forschung und empirischer Ergebnisse behandeln, die über Einzelfallbeschreibungen hinausgehen (Fallpräsentationen können zur Veranschaulichung eines theoretischen Modells oder eines Forschungsansatzes
verwendet werden, sollten aber nicht die einzigen Belege sein).
Dies schließt sowohl quantitative als auch qualitativ-hermeneutische Ansätze ein.
Die geplante Konferenz versteht sich als Arbeitskonferenz in dem Sinne, dass nicht nur abge-
schlossene Studien und Ergebnisse, sondern auch neue Forschungsansätze und -designs sowie
laufende Studien vorgestellt werden können; Beiträge von Doktoranden und jungen Forschern
sind ausdrücklich erwünscht. Die Konferenz soll einen Raum für Diskussion, Kooperation und
Vernetzung bei der Entwicklung geeigneter Forschungsansätze für die Analytische Psychologie
in der Zukunft bieten.
Die Konferenz findet in englischer Sprache statt.
Es wird ein deutschsprachiges Forum angeboten.
Bitte reichen Sie 300 Wörter umfassende Vorschläge bis zum 31. Januar 2024 ein bei:
Prof. Dr. Christian Roesler, Professor für Klinische Psychologie, Katholische Hochschule Freiburg.
E-Mail: christian.roesler@kh-freiburg.de
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